Monthly Archives: Februar 2018

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – MENSCHGEWORDENE MASCHINEN ÜBERNEHMEN UNSERE ARBEIT

„Alexa, mach das Licht an“: Jeder hat diesen Spruch bereits in den unzähligen Google Werbe-Spots gehört. Das Stichwort „Smart Home“ treibt nun seine Runden und soll das Wohlgefühl zu Hause auf ein neues Niveau anheben. Von unterwegs mitbekommen, ob im Kühlschrank Zutaten für das Abendessen fehlen oder ob die Räume wohltemperiert sind. Das ist nur der Bruchteil eines Szenarios, das uns in naher Zukunft, wenn nicht teils schon heute durch den Alltag begleiten soll.

Jedoch ausgerechnet Elon Musk, einer der Future-Menschen unter uns, der mit seinen Visionen nicht nur das Leben auf der Erde revolutionieren möchte, sondern auch mit der Hand nach anderen Planeten greift, sieht das Thema Künstliche Intelligenz (KI oder AI von Artificial Intelligence) als eine große Gefahr für die Menschheit. Warner wie Elon Musk, Stephen Hawking oder der Neurowissenschaftler und Philosoph Sam Harris stellen auf die Theorie der Superintelligenz ab. Diese besagt, dass sobald wir eine KI erschaffen haben, die tatsächlich klüger ist als kluge Menschen, sich anschließend selbst immer weiter verbessern wird, und zwar rasend schnell (Quelle: spiegel.de).

 

Werden Menschen überflüssig?

Für Technikfeinde ist es ein gefundenes Fressen, dass intelligente Maschinen Menschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Und schon heute ist das ein wichtiges Thema in den GroKo-Verhandlungen. Nachdem China im vergangenen Sommer angekündigt hatte, bis 2025 auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz weltweit führend sein zu wollen, schlugen SPD und Union einen Masterplan für die Entwicklung dieser Zukunftstechnologie vor (Quelle: handelsblatt.com).

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem Handelsblatt gegenüber, dass KI zunehmend vor allem besser qualifizierte Arbeitsplätze ersetzen werde und dadurch die Strukturen der Gesellschaft grundlegend verändern würden (Quelle: handelsblatt.com).

Und um dieses Schreckensszenario zu befeuern, hat eine Studie des McKinsey Global Institute Zahlen herausgebracht. Diese besagen, die KI beschleunige die Veränderung der Gesellschaft um den Faktor zehn, mit dem 300-fachen der Größe beziehungsweise dem 3000-fachen der Auswirkung des letzten großen menschengemachten Umsturzes, der industriellen Revolution (Quelle: mckinsey.com).

Eine Studie der Oxford University behauptet, dass in den nächsten 25 Jahren 47% der Jobs in den entwickelten Ländern akut von Automatisierung bedroht sind und verschwinden werden (Quelle: businessinsider.de).

Keine rosigen Aussichten für Arbeitnehmer, die vor allem Routinearbeiten nachgehen. Aber auch Buchhalter, Ärzte, Juristen, Lehrer, Bürokraten und Finanzanalysten könnten problemlos ersetzt werden. Zwar wird es aufgrund effizienterer Arbeitsweisen mehr Wohlstand geben. Es bleibt aber die Frage, ob dieser wiederum gerecht verteilt wird oder nur eine kleine Schicht, die sich heute mit der KI Thematik auseinandersetzt, davon profitiert.

 

Mensch vs. Maschine

Google hat mit seinem Programm AlphaGo eine Maschine entwickelt, die es schaffte, den Go-Brettspiel-Meister Lee Sedol zu schlagen. Ein Brettspiel, das bereits seit über 2000 Jahren vor allem im asiatischen Raum gespielt wird. Go gilt als extrem komplexes Spiel, das weitaus mehr Möglichkeiten bietet als das bisherige IQ-Testfeld Schach. Das von Google erschaffene Programm bediente sich zweier Systeme gleichzeitig: Ein Modul hatte abermillionen Go-Partien analysiert und im Speicher parat, das andere Modul wiederum wertete die Vorschläge aus und entschied sich dann für einen Zug. Google hatte somit ein Hybrid erschaffen, das Unmengen an Daten mit einer lernfähigen Intuition verarbeiten konnte. Und der geschlagene Spieler Lee Sedol gab zu, dass die Niederlage gegen eine Maschine schmerzte.

 

Großartig oder gruselig?

Letztes Jahr im März hat Mark Zuckerberg Facebooks künstliche Intelligenz vorgestellt. Eine Maschine, die aufgrund von bestimmten Mustern erkennen kann, ob jemand in der Facebook-Community suizidgefährdet ist. Diese Personen werden dann als gefährdet gekennzeichnet und ihnen besondere Hilfen angeboten (Quelle: facebook.com).

Je mehr Datenquellen die Systeme generieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, solche Fälle vorherzusagen. Das Start-up Cogito kann mittels einer intelligenten Stimmanalyse die psychische Verfassung sowie die Depressionsneigung in Echtzeit analysieren (Quelle: cogitocorp.com). Die Liste an neuen und aktuellen KI-Technologien ist mittlerweile sehr lang. Im Silicon Valley gilt für Gründer von Startups schon seit geraumer Zeit, dass mit gewöhnlichen Geschäftsmodellen wie zuletzt UBER & Co. nicht mehr viel zu holen ist. Heute braucht es eine neue Formel … UBER + KI … um Venture Capital im Valley zu generieren. Alle Tech-Riesen arbeiten bereits seit Jahren an der Nutzbarmachung der Unmengen an Daten, die sie einsammeln. Diese Beispiele zeigen aber auch die positiven Seiten der KI im Alltagsleben. Bei suizidgefährdeten Menschen mag diese Hilfe als annehmbar erscheinen. Doch wie wäre es, wenn man künftig anhand der gesammelten Daten als „potenziell kriminell“ eingestuft würde?

 

Verzehnfachung der Finanzierung von Startups im Bereich Künstliche Intelligenz

Wie sollte es anders sein? Betrachtet man die globale Startup-Verteilung für KI, dann ist die USA, gefolgt von den Europäern, ganz weit vorne. Insgesamt sprechen wir von 14,3 Milliarden US Dollar. Die führende Unternehmensberatung Zinnov veröffentlichte eine Studie „The AI Spring: Innovations for the next decade“ (Frühling für KI: Erfindungen für das nächste Jahrzehnt), die einen bis dato einzigartigen Einblick in den Bereich der künstlichen Intelligenz bietet. Weltweit haben sich die Investitionen in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht. Von 94 Mio. USD im Jahr 2011 auf 1.049 Mio. USD im Jahr 2016 (Quelle: businessworld.in). Vor allem die ältesten Industrien wie die Automotive-Branche, Produktion oder das Finanzwesen werden komplett auf den Kopf gestellt. Laut der Studie wächst das KI-Ökosystem in Europa rasant und mittlerweile beschäftigen sich 441 Startups im Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland mit Themen vor allem in den Bereichen Fintech, Gesundheitswesen und Einzelhandel. Wie die Studie bestätigt, beschäftigen sich auch viele deutsche Startups mit der künstlichen Intelligenz. Um im weltweiten Führungskampf mithalten zu können, benötigen diese Unternehmen finanzielle Mittel, um sich stetig weiter zu entwickeln und zu forschen. Auch mithilfe von Crowdinvesting-Kampagnen bemühen sich Startups um finanzielle Mittel. Crowdinvestoren können sich somit auch mit kleinen Beträgen an zukunftsweisenden Projekten beteiligen und am starken Wachstum partizipieren. Aber man sollte sein schwer verdientes Geld immer mit Bedacht in Projekte bzw. Investmentmöglichkeiten geben. Hier hilft es breit zu streuen und nicht alles auf eine Karte oder ein Projekt respektive Unternehmen zu setzen.

GENERATION Z – KOMMT EINE UNTERNEHMENSGRÜNDUNG IN FRAGE?

Perspektiven für die „Gen Z“ auf dem Arbeitsmarkt

Geboren ab Ende der 1990er-Jahre, drückt die Generation Z, die auch unter dem Namen „Digital Natives“ bekannt ist, gerade die letzten Jahre auf der Schulbank, steckt bereits im Studium oder macht – je nach Werdegang – bereits die ersten Schritte auf dem Arbeitsmarkt. Es handelt sich dabei um Menschen, die es seit Kindheitstagen gewohnt sind, eine Flut von digitalen Informationen zu verarbeiten und für sich zu nutzen. Sie wächst inmitten einer zunehmend digitalisierten Welt auf. Sie ist Teil einer 24/7 vernetzten Community. Sie ist eine Generation, welcher nachgesagt wird, im Gegensatz zu ihren Vorgängern, der Generation Y, gänzlich andere Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt mitzubringen und diesen einmal mehr total auf den Kopf zu stellen.

Bevor es dazu kommt, muss aber erst einmal ein Abschluss her. Wie geht es jetzt weiter nach dem Studium? Eine Frage, durch welche sich die Generation Y gerade durchgebissen hat – und die von den Z’lern gleichermaßen beantwortet werden muss.

Da wären einmal die Karrieristen, welche nach ihrem in Regelstudienzeit absolvierten Studium einen vorbildlichen Lebenslauf vorweisen können, ohne Probleme einen ihrer Wunschjobs bekommen, die Karriereleiter schnell empor steigen und schon bald über das erste eigene Auto, oder vielleicht sogar Haus, nachdenken.

Wiederum anderen ist es nicht so wichtig, sich sofort in die Arbeitswelt zu stürzen. Das sind diejenigen, die erst ein bisschen „was ausprobieren“ möchten, und sich dafür gern mit ihrem Nebenjob in einem Club der geliebten Heimatstadt über Wasser halten.

Und dann wäre da noch eine Personengruppe, die einen eher geringen Anteil der Studenten hier zu Lande ausmacht: jene, die während der Vorlesungen meist mit anderen Gedanken beschäftigt scheinen – bzw. vor allem an Themen interessiert sind, die für die spätere Selbstständigkeit relevant sind. Ein paar von ihnen denken mit dem Beginn der Studienzeit bereits über den Schritt zur Selbstständigkeit nach und fehlen daher bei keiner Vorlesung und keinem Workshop zum Thema „Entrepreneurship“.

 

Der Gedanke „Start up“ – beschäftigt sich die heutige Jugend damit überhaupt?

Aus einer Studie aus dem Jahr 2015 geht hervor, dass von 93.000 Studenten aus 26 Ländern, deutsche Hochschüler zusammen mit Finnen, Japanern und Niederländern am gründungsunwilligsten sind. 78 Prozent der angehenden deutschen Akademiker ziehen eher ein Leben als Angestellter in Erwägung. Von den verbleibenden 22 Prozent, welche tatsächlich eine umsetzbare Geschäftsidee entwickeln konnten, dabei langjährig diese Motivation beibehielten, sich von hohen und schwer kalkulierbaren Risiken nicht abschrecken ließen und die mangelnde Praxiserfahrung wegsteckten, blieb im genannten Jahr 2015 ein verschwindend kleines Segment an Gründern übrig, welches nun erfolgreich auf ihr neues, eigenes Unternehmens zurückblicken kann.

Ob die Generation Z Unternehmensgründungen in Erwägung zieht oder nicht, hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf den deutschen Markt. Zwar können bis dato nur vage Prognosen abgegeben werden, da bisher nur ein Bruchteil der Generation in den Arbeitsmarkt eingetreten ist und ihre Berufswahl getroffen hat, doch die Wirtschaftslage für Unternehmensgründungen in unserem Land hat in den vergangenen Jahren durchwachsene Zeiten erlebt.

 

Bleibt das nun so, erleben Angebot und Nachfrage wieder Aufwind – oder bricht der Gründungsgedanke total ab? 

Der Ruf der Generation Z eilt ihr weit voraus, bleibt also Hoffnung für die Schaffung deutscher Startups.
Längst hat sich auch herumgesprochen, dass in den kommenden Jahren nur geburtenschwache Jahrgänge in den Arbeitsmarkt eintreten. Ein Großteil der Generation befasst sich momentan mit Zukunftsplänen und ist dabei recht optimistisch: Man weiß, dass Arbeitgeber wohl händeringend auf der Suche nach Nachwuchstalenten sind. Wenn der Numerus Clausus stimmt und das Studium halbwegs ordentlich absolviert ist, wird sich schon etwas finden. Die Unternehmen suchen ja!

Experten und Forschern zufolge steht zumindest fest: Die „Digital Natives“ können zwar noch nicht gänzlich charakterisiert werden, da sie sich erst in ein paar Jahren am Markt etablieren, doch sie haben für sich erkannt, dass die Pläne der Generation Y, Beruf und Privatleben zu kombinieren, gründlich fehlgeschlagen sind. Der fließende Übergang von Arbeit und Freizeit wird von ihnen nicht geschätzt. Stattdessen soll wieder klar zwischen Arbeit und Privatleben unterschieden werden. Zum Feierabend wird der Schalter umgelegt, ab diesem Moment ist Freizeit angesagt!

 

Unternehmensgründung, oder: Lieber Angestellter oder doch der eigene Boss?

Die Arbeit wird also als Mittel zum Zweck angesehen, eine große Identifikation mit dem Unternehmen besteht nicht mehr – und der Beruf wird bis zu vier Mal im Leben gewechselt. So die Prognose eines zukünftigen Angestelltenverhältnisses.

Also doch den „Traum“ vom Chefsein verwirklichen?

Der Aufwand, der damit verbunden ist, sollte in keinem Fall unterschätzt werden. Gerade was die Finanzierung betrifft, sind einige Dinge zu bedenken. Reicht das Eigenkapital? Ist Crowdfunding eine Option? Die zahlreichen Nachrichten und Statistiken zu gescheiterten Startups schrecken – verständlicherweise – viele ab. Zu groß scheint das Risiko zu sein.

 

Worauf kommt es also an? Was kann man besser machen?

Neben dem Wissen über die Branche und die Zielgruppe ist auch die Bereitschaft zu Überstunden ein entscheidender Gesichtspunkt. Geregelte Arbeitszeiten, Feierabend und Wochenende kennen Jungunternehmer nicht. Zu Beginn geht es darum, das Unternehmen möglichst schnell auf feste Füße zu stellen. Überdurchschnittlicher Einsatz muss erbracht werden, während Familie und Freizeit zurückgestecken… Wer sich für die Gründung entscheidet, dem sollte bewusst sein, dass er für 2-3 Jahre alles andere hinten anstellen muss um den Sprung zum etablierten Unternehmen zu schaffen.

Erwarten wir also gespannt, wie sich die Startup-Szene mit der Generation Z entwickelt!