KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – MENSCHGEWORDENE MASCHINEN ÜBERNEHMEN UNSERE ARBEIT

23 Februar 2018 Geschrieben von Cirino Marino Crowdinvesting Gesellschaft Technologie

„Alexa, mach das Licht an“: Jeder hat diesen Spruch bereits in den unzähligen Google Werbe-Spots gehört. Das Stichwort „Smart Home“ treibt nun seine Runden und soll das Wohlgefühl zu Hause auf ein neues Niveau anheben. Von unterwegs mitbekommen, ob im Kühlschrank Zutaten für das Abendessen fehlen oder ob die Räume wohltemperiert sind. Das ist nur der Bruchteil eines Szenarios, das uns in naher Zukunft, wenn nicht teils schon heute durch den Alltag begleiten soll.

Jedoch ausgerechnet Elon Musk, einer der Future-Menschen unter uns, der mit seinen Visionen nicht nur das Leben auf der Erde revolutionieren möchte, sondern auch mit der Hand nach anderen Planeten greift, sieht das Thema Künstliche Intelligenz (KI oder AI von Artificial Intelligence) als eine große Gefahr für die Menschheit. Warner wie Elon Musk, Stephen Hawking oder der Neurowissenschaftler und Philosoph Sam Harris stellen auf die Theorie der Superintelligenz ab. Diese besagt, dass sobald wir eine KI erschaffen haben, die tatsächlich klüger ist als kluge Menschen, sich anschließend selbst immer weiter verbessern wird, und zwar rasend schnell (Quelle: spiegel.de).

 

Werden Menschen überflüssig?

Für Technikfeinde ist es ein gefundenes Fressen, dass intelligente Maschinen Menschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Und schon heute ist das ein wichtiges Thema in den GroKo-Verhandlungen. Nachdem China im vergangenen Sommer angekündigt hatte, bis 2025 auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz weltweit führend sein zu wollen, schlugen SPD und Union einen Masterplan für die Entwicklung dieser Zukunftstechnologie vor (Quelle: handelsblatt.com).

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem Handelsblatt gegenüber, dass KI zunehmend vor allem besser qualifizierte Arbeitsplätze ersetzen werde und dadurch die Strukturen der Gesellschaft grundlegend verändern würden (Quelle: handelsblatt.com).

Und um dieses Schreckensszenario zu befeuern, hat eine Studie des McKinsey Global Institute Zahlen herausgebracht. Diese besagen, die KI beschleunige die Veränderung der Gesellschaft um den Faktor zehn, mit dem 300-fachen der Größe beziehungsweise dem 3000-fachen der Auswirkung des letzten großen menschengemachten Umsturzes, der industriellen Revolution (Quelle: mckinsey.com).

Eine Studie der Oxford University behauptet, dass in den nächsten 25 Jahren 47% der Jobs in den entwickelten Ländern akut von Automatisierung bedroht sind und verschwinden werden (Quelle: businessinsider.de).

Keine rosigen Aussichten für Arbeitnehmer, die vor allem Routinearbeiten nachgehen. Aber auch Buchhalter, Ärzte, Juristen, Lehrer, Bürokraten und Finanzanalysten könnten problemlos ersetzt werden. Zwar wird es aufgrund effizienterer Arbeitsweisen mehr Wohlstand geben. Es bleibt aber die Frage, ob dieser wiederum gerecht verteilt wird oder nur eine kleine Schicht, die sich heute mit der KI Thematik auseinandersetzt, davon profitiert.

 

Mensch vs. Maschine

Google hat mit seinem Programm AlphaGo eine Maschine entwickelt, die es schaffte, den Go-Brettspiel-Meister Lee Sedol zu schlagen. Ein Brettspiel, das bereits seit über 2000 Jahren vor allem im asiatischen Raum gespielt wird. Go gilt als extrem komplexes Spiel, das weitaus mehr Möglichkeiten bietet als das bisherige IQ-Testfeld Schach. Das von Google erschaffene Programm bediente sich zweier Systeme gleichzeitig: Ein Modul hatte abermillionen Go-Partien analysiert und im Speicher parat, das andere Modul wiederum wertete die Vorschläge aus und entschied sich dann für einen Zug. Google hatte somit ein Hybrid erschaffen, das Unmengen an Daten mit einer lernfähigen Intuition verarbeiten konnte. Und der geschlagene Spieler Lee Sedol gab zu, dass die Niederlage gegen eine Maschine schmerzte.

 

Großartig oder gruselig?

Letztes Jahr im März hat Mark Zuckerberg Facebooks künstliche Intelligenz vorgestellt. Eine Maschine, die aufgrund von bestimmten Mustern erkennen kann, ob jemand in der Facebook-Community suizidgefährdet ist. Diese Personen werden dann als gefährdet gekennzeichnet und ihnen besondere Hilfen angeboten (Quelle: facebook.com).

Je mehr Datenquellen die Systeme generieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, solche Fälle vorherzusagen. Das Start-up Cogito kann mittels einer intelligenten Stimmanalyse die psychische Verfassung sowie die Depressionsneigung in Echtzeit analysieren (Quelle: cogitocorp.com). Die Liste an neuen und aktuellen KI-Technologien ist mittlerweile sehr lang. Im Silicon Valley gilt für Gründer von Startups schon seit geraumer Zeit, dass mit gewöhnlichen Geschäftsmodellen wie zuletzt UBER & Co. nicht mehr viel zu holen ist. Heute braucht es eine neue Formel … UBER + KI … um Venture Capital im Valley zu generieren. Alle Tech-Riesen arbeiten bereits seit Jahren an der Nutzbarmachung der Unmengen an Daten, die sie einsammeln. Diese Beispiele zeigen aber auch die positiven Seiten der KI im Alltagsleben. Bei suizidgefährdeten Menschen mag diese Hilfe als annehmbar erscheinen. Doch wie wäre es, wenn man künftig anhand der gesammelten Daten als „potenziell kriminell“ eingestuft würde?

 

Verzehnfachung der Finanzierung von Startups im Bereich Künstliche Intelligenz

Wie sollte es anders sein? Betrachtet man die globale Startup-Verteilung für KI, dann ist die USA, gefolgt von den Europäern, ganz weit vorne. Insgesamt sprechen wir von 14,3 Milliarden US Dollar. Die führende Unternehmensberatung Zinnov veröffentlichte eine Studie „The AI Spring: Innovations for the next decade“ (Frühling für KI: Erfindungen für das nächste Jahrzehnt), die einen bis dato einzigartigen Einblick in den Bereich der künstlichen Intelligenz bietet. Weltweit haben sich die Investitionen in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht. Von 94 Mio. USD im Jahr 2011 auf 1.049 Mio. USD im Jahr 2016 (Quelle: businessworld.in). Vor allem die ältesten Industrien wie die Automotive-Branche, Produktion oder das Finanzwesen werden komplett auf den Kopf gestellt. Laut der Studie wächst das KI-Ökosystem in Europa rasant und mittlerweile beschäftigen sich 441 Startups im Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland mit Themen vor allem in den Bereichen Fintech, Gesundheitswesen und Einzelhandel. Wie die Studie bestätigt, beschäftigen sich auch viele deutsche Startups mit der künstlichen Intelligenz. Um im weltweiten Führungskampf mithalten zu können, benötigen diese Unternehmen finanzielle Mittel, um sich stetig weiter zu entwickeln und zu forschen. Auch mithilfe von Crowdinvesting-Kampagnen bemühen sich Startups um finanzielle Mittel. Crowdinvestoren können sich somit auch mit kleinen Beträgen an zukunftsweisenden Projekten beteiligen und am starken Wachstum partizipieren. Aber man sollte sein schwer verdientes Geld immer mit Bedacht in Projekte bzw. Investmentmöglichkeiten geben. Hier hilft es breit zu streuen und nicht alles auf eine Karte oder ein Projekt respektive Unternehmen zu setzen.