Nachhaltigkeit

WAS IST CROWDINVESTING?

Crowdinvesting ist eine recht neue Form der Unternehmensfinanzierung als Alternative zum Bankdarlehen. Vereinfacht gesagt leiht sich ein Unternehmen bei vielen Kleinanlegern oder Kapitalgesellschaften über eine Online Plattform Geld, insgesamt bis maximal 2,5 Mio. €, und beteiligt diese Geldgeber im Gegenzug am erwirtschafteten Gewinnen und schüttet obendrein über die Laufzeit feste Zinsen aus. Aus diesem Finanzierungsmodell ergeben sich sowohl für den Gründer als auch für den Anleger Vorteile. Wenn man die Risiken einschätzen kann, ist Crowdinvesting auch für private Investoren interessant, die nach einer renditestarken Geldanlage suchen.

 

Und so funktioniert Crowdinvesting

 

Wenn ein Existenzgründer mit einer neuen Idee auf den Markt gehen will, benötigt er dazu in der Regel eine größere Investitionssumme. Hat er dieses Geld nicht angespart, ist die Finanzierung bei einer Bank nötig. Alternativ steht die Suche nach einem Großinvestor an, der bereit ist in das Startup zu investieren. Leider scheitern heute vielversprechende Ideen oftmals schon in einem frühen Entwicklungsstadium, da die benötigten finanziellen Mittel nicht aufgebracht werden konnten. Genau hier schafft Crowdinvesting eine alternative Möglichkeit der Finanzierung.

 

 

Crowdinvesting gehört als Unterform des Crowdfundings mittlerweile zu einer Reihe alternativer Geldanlageformen die sich in Europa bei Privatpersonen wachsender Beliebtheit erfreut. Ursprünglich aus den USA kommend werden mittlerweile in Deutschland Startups, nachhaltige Projekte aber mittlerweile auch Kleine Mittelständische Unternehmen (KMU) über diese Art der Finanzierung unterstützt.

Mit seinem Investment unterstützt jeder Kleininvestor die Unternehmen bei ihren Wachstumsplänen. Somit spielen beim Crowdinvesting neben den bloßen Zahlen auch ideologische Werte eine nicht unbedeutende Rolle, was sich charakteristisch vom nüchternen Börsenhandel absetzt.

Das Investment selbst ist eine unternehmerische Beteiligung in Form eines partiarischen Nachrangdarlehens und stärkt die Eigenkapitalbasis der Unternehmen. Im Fall einer Insolvenz bekommen die Crowdinvestoren erst dann Ihr Geld zurück, wenn alle anderen Forderungen der übrigen Gläubiger befriedigt wurden. Sollten die Vermögenswerte des Unternehmens nicht ausreichen, um alle Forderungen zu befriedigen, droht dem Investor im schlechtesten Fall der Verlust seines Geldes.

Für die eingebrachte Summe vergibt das Startup im Gegenzug eine Gewinn- und Exitbeteiligung. Genau in dieser Art der Beteiligung liegt der wichtigste Unterschied zum Crowdfunding. Im internationalen Sprachgebrauch setzt sich für das Crowdinvesting verstärkt der Begriff „Equity-based Crowdfunding“ durch. Er weist darauf hin, dass es sich hier um ein Crowdfunding mit Beteiligung am Unternehmen handelt. Das Crowdinvesting kommt bevorzugt für Startups, aber auch für kleine und mittelständische Unternehmen in Frage.

Bis vor wenigen Jahren war die Geldanlage in Unternehmen vor allem Großinvestoren, Business Angels und Venture-Capital-Gesellschaften vorbehalten, die erhebliche Summen einbrachten. Durch das Crowdinvesting ist die Beteiligung an Startups und Wachstumsunternehmen nun auch für private Anleger möglich, die im kleinen Stil anlegen können und dennoch nicht auf eine attraktive Rendite verzichten müssen.

 

NACHHALTIGE INVESTMENTS – GELDANLAGE MIT SOCIAL IMPACT

Win-Win : Mehrwert für Umwelt, andere und sich selbst

 

Immer mehr Anleger suchen eine Kombination aus renditestarker Geldanlage und der Möglichkeit einen positiven umweltrelevanten oder gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Zu investieren und gleichzeitig nachkommenden Generationen etwas Gutes zu tun findet immer mehr Anklang bei Investoren. Bereits seit Jahren finden Gelder beispielsweise ihren Weg in Erneuerbare Energien. Beim Thema Nachhaltigkeit geht es aber nicht nur um Wind, Wasser oder Solarprojekte. Immer mehr Projektträger beschäftigen sich mit sozialen und ethischen Problemstellungen und verknüpfen diese Geschäftsmodelle mit einer entsprechenden Gewinnabsicht.

Nachhaltige Investments sind keine Modeerscheinung. Sie haben ihren Ursprung bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als religiöse Gruppierungen in den USA und England von ihren Banken forderten, nicht in die Rüstungsindustrie und in Unternehmen aus den Bereichen Glücksspiel, Alkohol und Pornografie zu investieren. (Mehr dazu siehe hier.

 

Was versteht man unter nachhaltigen Investments und welche Kriterien werden berücksichtigt?

 

Begrifflich kann man unter nachhaltigen Investments in den Medien eine Vielzahl von Möglichkeiten und Bezeichnungen finden:

Green Money, Grünes Geld, ethische Geldanlage, Social Investment, Sustainable and Responsible Investment, etc.

Nachhaltige Geldanlagen ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte (siehe Definition bei FNG, Forum Nachhaltige Geldanlage).

Diese zusätzlichen Kriterien, werden unter dem Begriff ESG-Kriterien zusammengefasst. Die Abkürzung ESG steht hierbei für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Gute Unternehmensführung).

Dabei muss ein nachhaltiges Projekt aber nicht immer alle drei Kriterien erfüllen und kann jeweils einen Fokus für sich entwickeln. Welches nachhaltige Projekt nun zu welchem Anleger passt, bleibt jedem Investor individuell überlassen.

 

Was zeichnet ein erfolgreiches Fundraising aus?

 

Auch im Bereich der nachhaltigen Projekte investieren Anleger nicht einfach mal so ins Blaue. Genügend negative Pressemitteilungen gab es in den letzten Jahren bei Anlegern die in soziale Projekte gespendet haben und die Gelder nachweislich veruntreut wurden.

PHINEO ein unabhängiges, gemeinnütziges Analyse- und Beratungshaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement stellt die „Wirkungslogik“ eines Projektes in den Vordergrund, um das Fundraising auf solidere Beine zu stellen. Das folgende von PHINEO entwickelte Schema soll die Wirkungslogik vom gesellschaftlichen Problem zu seiner Lösung darstellen:

 

Vom gesellschaftlichen Problem zu seiner Lösung – Die Wirkung als Schema: http://www.phineo.org/themen/fundraising

 

Je schlüssiger die gesellschaftliche Situation und die Vision der Organisation / des Projektträgers miteinander in Bezug gesetzt werden, desto erfolgreicher kann das bevorstehende Fundraising umgesetzt werden. Laut PHINEO muss jedoch auf der Grundlage der gesellschaftlichen Situationsbeschreibung und der Vision eine weitere Fundraising-Wirkungslogik entwickelt werden, bei der folgende Fragen hilfreich sind:

  • Outcome/Impact: Welche Veränderungen/Wirkungen bei welchen Zielgruppen sind erforderlich, um die angestrebten gesellschaftlichen Veränderungen/Wirkungen zu erreichen?
  • Output: Mit welchen Aktivitäten und Leistungen sollen welche Veränderungen bei welcher Zielgruppe bewirkt werden?
  • Input: Welche Ressourcen (finanzielle, personelle etc.) sind für die Durchführung der Aktivitäten bzw. Bereitstellung der Leistungen erforderlich?   

Wie PHINEO in ihrem „Kursbuch Wirkung“ darstellen, sind nicht nur Kennzahlen ausschlaggebend. Für ein erfolgreiches Fundraising, sondern vielmehr die Klärung der qualitativen Aspekte eines Projektes und dem Auseinandersetzen mit den oben aufgeführten Fragestellungen. Diese Fragestellungen betreffen nicht nur NPOs (Non Profit Organisationen) sondern ebenfalls nachhaltige Projekte die versuchen über Crowdfunding oder –investing Plattformen Gelder einzusammeln.

 

Was für Vorteile bieten sich bei nachhaltigen Projekten?

 

Quelle: Aktienindizes im Vergleich

 

Das Forum „Nachhaltige Geldanlagen e.V.“ zeigt in seinen jährlichen Erhebungen seit 2005 einen klaren Aufwärtstrend (Quelle: Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2016). Einzige Ausnahme war das Finanz- und Wirtschaftskrisenjahr 2008.

Vorteile die sich durch die Anlage in nachhaltige Projekte ergeben sind vor allem geprägt durch soziale, ethische und umweltrelevante Aspekte. Der Renditeaspekt spielt meistens nur eine nachgelagerte Rolle.

Private Anleger können hier bereits mit kleinen Investitionsbeträgen Projekte unterstützen, die sich durch ihren Fokus auf ökologische, soziale und ethische Aspekte auszeichnen.

Jeder Anleger kann je nach eigenem Interesse dabei seine Präferenzen in der Geldanlage nachgehen und sich durch die Bereitstellung von umfassenden Informationsmaterialien in die jeweiligen Projekte einlesen und über Milestone Berichte der Projektträger über den Fortschritt erkundigen.

 Die Renditen die bei nachhaltigen Projekten über Crowdinvesting Plattformen erzielt werden liegen im Schnitt bei 5%, was deutlich über den Tagesgeldangeboten der Banken liegt.

 Mit nachhaltigen Geldanlagen können private Anleger aktiv an Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft mitwirken. Jeder Anleger ist somit Teil einer Hebelwirkung und fördert Umwelt, Natur sowie faire und transparente Unternehmensführung.

 

Es bietet sich ein Mehrwert, der über den finanziellen Nutzen hinausgeht.